So schützt du deine Pflanzen biologisch und einfach
Pflanzen sind von Krankheiten und Schädlingen bedroht. Um diese abzuwehren, braucht man jedoch keine Chemie. Mit einem biologischen Pflanzenschutz lassen sich diese Probleme ebenso lösen.
Auf Chemie zu verzichten, heißt, Produkte im Garten zu verwenden, die umweltfreundlich und biologisch abbaubar sind. Ebenso gehört dazu, für mehr Nützlinge zu sorgen und die Pflanzen zu stärken, so dass sie selbst mit Krankheiten und Schädlingen fertigwerden können.
Den Boden verbessern
Die erste Maßnahme sollte es sein, den Boden zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel Gesteinsmehl und Algenkalk, die mit ihren Spurenelementen und Mineralien den Pflanzen mehr Widerstandskraft geben.
Beide Mittel werden auf den Boden ausgestreut und dann ein wenig eingeharkt. So gelangen die enthaltenen Stoffe, wie Selen und Eisen, in die Erde. Dort werden sie durch die Pflanzen aufgenommen, die dadurch gestärkt werden.
Auch können damit fressende Insekten vertrieben werden. Dazu gehören unter anderem Kartoffelkäfer und Raupen. Dafür streut man das Pulver über die Triebe und die Blätter der Pflanzen. Die Behandlung sollte jedoch nicht zu häufig erfolgen, denn sonst droht sie, die Photosynthese zu behindern.
Fallen legen
Schädlinge lassen sich auch gern in die Falle locken. So wirkt eine Klebefalle im Obstbaum oft Wunder. Pheromone locken die Schädlinge an und diese bleiben dann an der Klebefolie hängen. Das wirkt gut gegen Pflaumen- und Apfelwickler. Dabei werden vor allem die Männchen angelockt, so dass die Weibchen nicht mehr befruchtet werden.
Gelbe Tafeln lassen sich mit trockenen Klebstoffen bestreichen und ziehen die Kirschfruchtfliege magisch an. Die Kirschessigfliegen wiederum kann man mit Bechern fangen, wenn sie eine Fangflüssigkeit enthalten.
Wichtig ist bei solchen Pheromon-Fallen, dass sie nicht direkt an den Pflanzen aufgehängt werden, die sie schützen sollen. Sie sollten stattdessen mit etwas Abstand zu diesen angebracht werden. Sonst bringen sie unter Umständen nur mehr Schädlinge zu den Schützlingen.
Mit Netzen und Vlies
Vlies oder engmaschige Netze eignen sich gut als Schutz für empfindliche Kulturen und Jungpflanzen gegenüber starkem Regen, Frost oder Zugluft. Beide Mittel sind jedoch auch sehr gut darin, Zwiebel-, Kohl- und Möhrenfliegen, sowie Kohl- und Lauchmotten, fernzuhalten.
Dieser Schutz kann jedoch nur dann funktionieren, wenn er sofort nach dem Aussäen bzw. der Auspflanzung angebracht wird. Danach muss er ständig daraufhin überprüft werden, ob sich Schlupflöcher an den Seiten bilden.
Homöopathie für die Pflanzen
Nicht nur hat sich die Homöopathie bei Mensch und Tier inzwischen mehrfach bewährt, sie hat auch Einzug in den Garten gehalten. Mit homöopathischen Mitteln lassen sich Schädlinge abwehren und den Pflanzen mehr Kraft, vor allem für das Wachstum, geben.
Gerade bei Jungpflanzen kann mit Calendula C 30 mit 6 Kugeln auf 30 Liter Wasser die Bildung der Wurzeln gefördert werden. Andere Präparate lassen sich ebenso dem Gießwasser hinzufügen und so verabreichen. Dazu gehört zum Beispiel Rosenelixier, welches der Bildung von Blüten bei Rosen anregt.
Pflanzenschutz durch Pflanzen
Kräuter lassen sich super gegen Schädlinge und Krankheiten einsetzen. Dabei haben unterschiedliche Kräuter unterschiedliche Wirkungen. Man kann die Kräuter selbst ziehen und als Dünger einsetzen, oder sie direkt in der Naturapotheke als Präparat erhalten.
Kamille lässt sich wunderbar als Schutz für Erdbeeren, Zierpflanzen und Gemüse einsetzen. Dann verhindert sie das Auftreten von Wurzelfäule. Echter Beinwell wiederum wirkt gut gegen einen Befall mit Pilzen. Spritzbrühe aus Brennnesseln hilft gegen Blattläuse. Wermut wiederum vertreibt Gemüsefliegen und darüber hinaus Brombeermilben.
Schutz durch mehr Nützlinge
Nützliche Insekten, wie die Larven von Marienkäfern, Ohrwürmer und Schwebfliegen, verhindern, dass sich zu viele schädliche Insekten im eigenen Garten einfinden. Damit sind sie die natürlichste Form des Pflanzenschutzes.
Marienkäfer sind dabei die effektivsten Jäger. Haben sie natürliche Verstecke, in denen sie Überwintern können, haben viele Schädlinge keine Chance mehr. Zu den natürlichen Verstecken gehören zum Beispiel Laubhaufen, die nicht entfernt wurden.
Im Frühjahr lässt sich der Erfolg an den gelben Eigelegen an den Blattunterseiten erkennen. Die Larven der Marienkäfer schaffen es, während ihres Wachstums bis zu 600 Schädlinge, darunter Wanzen, Spinnmilben und Läuse, zu verzehren.
Gegen den Mehltaubefall
Eine der häufigsten Pilzkrankheiten ist der sogenannte Echte Mehltau. Dieser zeigt sich gern auf Zucchinis, Salat und Gurken, aber auch Rittersporn und Rosen. Selbst Apfelbäume sind vor ihm nicht sicher.
Ein Befall lässt sich daran erkennen, dass junge Blätter und Knospen aussehen, als seien sie mit Mehl überpudert. Triebspitzen können sogar absterben. Dagegen helfen einmal Pflanzensorten, die gegenüber dem Pilz resistent sind. Alternativ sollte bei einem Befall innerhalb von zwei Wochen mehrmals Netzschwefel gespritzt werden.
Der Buchsbaumzünsler
Hinter dem Namen Buchsbaumzünsler steckt ein graubrauner Falter, der sehr unscheinbar ist und mit seinen Raupen gern mal Buchskugeln aus der Form bringt. Darum wird er gern mit der harten, chemischen Keule vertrieben.
Bei einem Befall auf kleineren Einzelgehölzen sollte jedoch anstelle der Chemie lieber auf das Absammeln der Raupen gesetzt werden. Auch bieten diese für Wespen und Meisen ein willkommenes Futter. Bei einem großflächigen Befall sind sie jedoch auch diesen zu viel.
Was sich hier einsetzen lässt, ist ein Präparat mit dem Bacillus Thuringiensis. Dabei handelt es sich um ein Bakterium für den Boden, welches für die meisten Nützlinge nicht schädlich ist. Die Raupen des Buchsbaumzünslers dagegen sterben dadurch in wenigen Tagen ab.
Das Präparat sollte eingesetzt werden, sobald die ersten Raupen schlüpfen. Dafür werden die Blätter, die Triebe und das Innere der Sträucher gut damit benetzt. Dann dauert es nicht mehr lange, bis der Befall beendet ist.
Gegen Schnecken
Schnecken können sich zu einer echten Plage entwickeln. Doch es gibt einen super einfachen, biologischen Trick. Dieser besteht darin, Bretter auszulegen. Diese dienen den kleinen Kriechern als Tagesversteck, so dass sie sich dann dort einfach und schnell einsammeln lassen.
Wem das Einsammeln zu zeitintensiv ist, kann Schneckenkorn um die gefährdeten Pflanzen herum streuen. Das Mittel enthält Eisen-III Phosphat. Es stoppt den Fraß der Schnecken und ist zugleich unbedenklich für Igel, Haustiere und für Vögel, die die Schnecken fressen.
Nicht übertreiben
Auch bei Bioschutzmitteln kann man es übertreiben. Dann richtet man jedoch mehr Schaden als Nutzen an. Daher sollte immer die Packungsbeilage beachtet werden. Diese gibt an, in welcher Konzentration die Mittel eingesetzt werden sollten. Ebenso enthält sie Informationen über die Dauer, die Anzahl der Anwendungen und die Abstände zwischen ihnen. Das gewinnt noch dadurch an Bedeutung, dass auch die biologischen Pflanzenschutzmittel Nützlinge schädigen können.
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