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Artikel: Häufige Irrtümer über die Nutzung von Kaffeesatz im Garten

Kaffeesatz wird oft zur Düngung von Pflanzen verwendet. Jedoch sollte man dies mit Vorsicht genießen.

Häufige Irrtümer über die Nutzung von Kaffeesatz im Garten

Kaffeesatz gilt als wahres Wundermittel für den Garten. Es soll Schnecken vertreiben, ein guter Dünger sein und auch dem Kompost auf die Beine helfen. Praktisch alles im Garten, mit Ausnahme von Purzelbäumen, vielleicht aber auch die, soll mit Kaffeesatz viel besser gehen. Leider stecken dahinter jedoch meist eher Mythen als Wahrheiten. Werfen wir mal einen etwas genaueren Blick auf das Ganze.

Der Kaffeesatz auf dem Kompost

Kaffeesatz auf dem Kompost soll das Verrotten unterstützen und gleich noch ein paar wichtige Nährstoffe liefern. Nun, interessanterweise sind es Regenwürmer, die bei dem Verrotten des Komposts helfen.

Mit Kaffeesatz gegen Schnecken

Die chemische Keule möchte man nicht wirklich im Garten einsetzen. Da macht es Sinn, bei der Abwehr von Schnecken auf Hausmittel zurückzugreifen. Nun ist es so, dass man gerade Kaffee eine gute Wirkung im Kampf gegen die kleinen Kriecher zuspricht.

Tatsächlich beruht diese Idee auf einem wissenschaftlichen Experiment. Dabei wurden Pflanzen mit einer Kaffeelösung besprüht. Die Schnecken ließen nun von diesen Pflanzen ab, denn für sie ist das enthaltene Koffein das reinste Nervengift.

Für Kaffeesatz lässt sich jedoch nicht das gleiche sagen. Schnecken haben kein Problem mit dem Pulver, sei es feucht oder trocken. Sie können einfach darüber hinwegkriechen und so die Pflanzen erreichen.

Mit Kaffeesatz den Boden säuern

Mitunter brauchen Pflanzen eine etwas saure Umgebung. Nun hat Kaffee einen pH-Wert von 4,5 bis 5. Damit ist er sauer und dementsprechend gibt es die Idee, dass Kaffeesatz nun super geeignet ist, das Milieu des Bodens entsprechend einzustellen.

Das Problem mit der Idee ist, dass der Kaffee, den wir trinken, bereits die Säure aus dem Kaffeepulver enthält. Spricht, der Kaffeesatz ist mit einem pH-Wert von 6,5 bis 6,8 eher neutral und nicht sauer. Damit eignet er sich überhaupt nicht, um den Boden zu verbessern. Ganz im Gegenteil, wird er feucht oder sogar noch warm ausgebracht, dann bildet sich schnell Schimmel.

Kaffeesatz für das Mulchen

Kaffeesatz ist organisch, soweit so gut. Er kompostiert auch langsam in Garten. Das ist noch besser. Da gibt es nur ein Problem. Mulch muss locker sein, damit Luft und Wasser den Boden erreichen können. Wenn er dagegen zu kompakt wird, dann versiegelt er praktisch die Erde.

Kaffeesatz hat die Eigenschaft, selbst sehr kompakt zu werden und alle Durchlässe zu verschließen. Das heißt, wer ihn in den Mulch einbringt, bekommt damit eine gute Bodenversiegelung, jedoch weniger das, was er sich wünscht.

So weit, so schlecht, doch leider ist das nicht alles. Die chemischen Verbindungen, die sich aus dem Kaffee lösen, wirken antibakteriell und beeinflussen das Biotop im Boden sehr negativ. Darüber hinaus kann Kaffee das Wachstum von Pflanzen und das Austreiben von Samen be- oder verhindern.

Kaffeesatz ist ein guter Dünger

Kaffeesatz enthält angeblich eine Menge Nährstoffe. Darunter befinden sich ein bis zwei Prozent Stickstoff, 0,3 Prozent Phosphor und 0,3 Prozent Kalium. Dazu kommen noch einige Spurenelemente. Diese Nährstoffe sind jedoch in Molekülen gebunden, genauso, wie es auch in anderen organischen Stoffen der Fall ist.

Kaffeesatz muss zuerst einmal kompostiert werden, damit die Nährstoffe freigesetzt werden. Das geschieht sehr langsam und über einen langen Zeitraum hinweg. Damit ist er ein ebenso guter Dünger wie alle anderen organischen Stoffe. Es gibt keine schnellen Erfolge damit. Stattdessen gibt es die besagten negativen Wirkungen auf das Biotop.

Kaffeesatz hilft Pflanzen beim Wachstum

Wird Kaffeesatz richtig kompostiert, dann kann er Nährstoffe liefern. Das ist an sich etwas Gutes für die Pflanzen. Das kommt jedoch mit riesigen, negativen Nebenwirkungen, die die positive Wirkung schnell negieren.

So, wie Kaffeesatz nachgewiesenermaßen das Wachstum bestimmter Setzlinge im Labor gefördert hat, hat es auch das Wachstum anderer Setzlinge verhindert. Wenn es um bereits gewachsene Pflanzen geht, fehlen Studien ganz und gar.

Bevor du jetzt jedoch in Versuchung gerätst, deine eigenen Experimente zu wagen, vergiss nicht die Nebenwirkungen auf den Boden. Das sind das Abtöten von Regenwürmern und Mikroorganismen und das Versiegeln oder Verdicken des Bodens.

Mit Kaffeesatz gegen Unkraut

Mulch reduziert die Menge des Unkrautes im Garten. Um genauer zu sein, jeder Mulch schafft das. Fügst du dem Mulch Kaffee hinzu, dann geht das sogar noch besser. Er behindert viele Pflanzen und Sämlinge beim Wachstum und er zerstört das Biotop im Boden. Das sollte nicht nur deine gewünschten Pflanzen behindern, sondern auch das Unkraut.

Auf der anderen Seite stehen die Erkenntnisse, dass gerade ein schlecht eingestelltes Biotop in der Lage ist, das Wachstum von Unkraut zu begünstigen. Zugleich gilt es als sicher, dass Kaffeesatz zumindest das Wachstum einiger Pflanzenarten befördert.

Mit ein wenig Glück ist dein Kaffeesatz somit in der Lage, das Biotop so richtig gut für dein Unkraut einzustellen und dieses direkt im Wachstum zu fördern. Das heißt, du kannst eventuell genau das Gegenteil des Gewünschten erreichen.

Mit Kaffeesatz lassen sich die Farben der Hortensie beeinflussen

Die Hortensie zeigt sich in verschiedenen Farben. Dabei ist es der Säuregehalt des Bodens, der bestimmt, welche Farben dies schlussendlich sind. Viele Gärtner möchten ihre Hortensien in Blau sehen und Blau kommt, wenn die Pflanze in einem sauren Boden wächst.

Nun wird oft empfohlen, den Boden mit Kaffeesatz saurer einzustellen, damit die Hortensien das gewünschte Blau entwickeln. Wir haben hier jedoch festgestellt, dass Kaffeesatz eher pH-neutral ist und dementsprechend den Boden nicht saurer einstellt. Das heißt dann auch, dass damit die Farbe der Hortensie nicht beeinflusst wird.

Kaffeesatz verhindert Pilzerkrankungen

Es gibt eine Studie, die so zitiert wird, dass Kaffee Schimmel und Pilzerkrankungen verhindert. Nun, werfen wir einen genauen Blick darauf, fallen sofort Schwächen in der Aussage auf. So sind als erste Schimmel und Pilzerkrankungen beides Pilzkulturen und damit das Gleiche. Das ist schonmal eine eher unwissenschaftliche Aussage.

Darüber hinaus wurde die Studie nicht mit Kaffee, sondern Kaffeesatz durchgeführt. Das zeigt, dass diejenigen, die die Studie zitieren, gar nicht wissen, was wirklich untersucht wurde. Das bringt uns nun zu der Frage, was denn wirklich untersucht und entdeckt wurde.

Im Labor wurde tatsächlich nachgewiesen, dass die gutartigen Pilz- und Bakterienkulturen im Kaffeesatz einen Befall von krankmachenden Pilzen und Bakterien verhindert haben. Es wird dabei jedoch deutlich darauf hingewiesen, dass dies ein Laborexperiment war. Die Übertragung von Laborergebnisse auf das echte Leben geschieht nicht immer eins zu eins.

Für den Kaffeesatz gilt, dass er selbst sehr gut zur Schimmelbildung beitragen kann, wenn er feucht oder warm eingebracht wird. Das heißt, er muss erst getrocknet werden. Weiterhin ist er nicht unbedingt das beste Mittel, den Boden und das enthaltene Biotop zu verbessern.

1 Kommentar

ich habe auf kaffeesatz geschworen.soll ich in ganz vertreiben?ich mache es mit den kaffeesatz drei jahre schon,um ehrlich zu sein ,so rießig war das wachstum auch nicht.aber es ging eben.gebt mir einen tipp wie und mit was ich düngen soll.

b.habeland

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