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Artikel: Kann man das lästige Umgraben im Garten vermeiden?

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Kann man das lästige Umgraben im Garten vermeiden?

Den Boden im Garten umzugraben ist eine Aufgabe, die nur wenige mit Freuden entgegensehen. Es ist eine Menge Arbeit und danach schmerzen der Rücken und die Arme. Da stellt sich die Frage, ob dies überhaupt nötig ist. Vielleicht richtet das anstrengende und lästige Umgraben sogar mehr Schaden an, als es Gutes bewirkt.

Es ist nicht verwunderlich, dass es eine wachsende Gruppe unter den Gärtnern gibt, die sich tatsächlich diese mühselige Arbeit ersparen und die dafür gute Gründe haben. Daher wird es Zeit, dass wir hier einmal einen Blick darauf werfen, ob und inwiefern das Umgraben Sinn macht und ob es nicht vielleicht besser ohne geht.

Das spricht für das Umgraben

Es gibt eine Reihe von Argumenten, die für das Umgraben sprechen. Dabei geht es um besondere Gelegenheiten ebenso, wie um das Umgraben im Herbst. Das beginnt damit, dass man vor der ersten Einsaat umgraben sollte, um für eine entsprechende Bodenbeschaffenheit zu sorgen.

Ebenso ist das Umgraben von Bedeutung, wenn ein Beet für einen gewissen Zeitraum ungenutzt nur brachlag. Ist dort alles verwildert, hilft das Umgraben, wieder die richtige Bodenbeschaffenheit herzustellen. Ton- und Lehmböden brauchen das Umgraben und darüber hinaus auch eine konsequent ausgeführte Düngung mit Kompost, um fruchtbar zu sein und zu bleiben.

Das Umgraben im Herbst wiederum schafft die Voraussetzung für eine gute Bodenbeschaffenheit im kommenden Jahr. Dabei hilft auch der Winter mit. Die kalten Temperaturen, der Frost und das Wasser in der Erde wirken zusammen, um größere Brocken zu zerkleinern und entsprechende Luftporen im Boden zu schaffen. Damit kann das Wasser im Frühjahr und Sommer besser einsickern und das Biotop bekommt ausreichend Luft.

Während des Umgrabens werden zugleich auch alle Wurzeln von Unkraut, egal wie klein sie sind, entfernt. Damit sollte das Beet weitestgehend davon befreit sein und damit die gewünschten Pflanzen mehr Raum und Nährstoffe erhalten.

Ein verwildertes Beet sollte nach dem Umgraben im ersten Jahr zuerst für die Kultivierung von Kartoffel genutzt werden. Danach folgt eine Gründüngung und dann ist es für alles andere Nutzbar. Auf diese Weise bleibt es lange von Unkraut befreit.

Das spricht gegen das Umgraben

Es gibt tatsächlich eine Reihe von Gründen, die gegen das Umgraben sprechen. Das beginnt damit, dass der Boden tatsächlich ein Biotop ist, in welchem sich pro Liter Erde bis zu 10 Milliarden Bewohner tummeln. Sie alle haben ihre eigene Aufgabe und zusammen machen sie den Garten fruchtbar.

Das Umgraben mag das Biotop im Boden nicht unbedingt endgültig zerstören, doch es nimmt dadurch großen Schaden. Daher kann es danach schwerer für die Pflanzen werden, dort zu gedeihen.

Bakterien, Insekten, Einzeller, Würmer und sogar Maulwürfe tragen das Ihre dazu bei, die Qualität des Bodens deutlich zu verbessern. Dazu gehört auch, dass sie Humus abbauen, was diesen für die Pflanzen überhaupt erst verwertbar macht.

Wird das Biotop durch das Umgraben geschädigt, dann droht den kleinen Lebewesen Sauerstoffmangel und Trockenheit, so dass viele von ihnen absterben. Ohne sie hören jedoch die Stoffwechselprozesse auf, die die Pflanzen für ihr Wachstum brauchen. Das heißt, dass sich das Biotop erst einmal wieder erholen muss, bevor es in der Lage ist, dort wachsende Pflanzen zu unterstützen. Danach braucht es noch mehr Zeit, um wieder die entsprechenden Nährstoffe im Boden zu bilden.

Während die Vertreter des Umgrabens argumentieren, dass damit auch das Unkraut im Zaum gehalten wird, stimmt das tatsächlich nur zum Teil. Auf den ersten Blick sieht natürlich nun alles ordentlich und schön sauber aus. Tatsächlich gelangen jedoch durch das Umgraben oftmals erst Unkrautsamen wieder an die Oberfläche. Dort können sie dann entsprechend bald für einen neuen Befall durch Unkraut sorgen, der sehr schnell das ganze Beet überwuchert.

Weiterhin sind Gartenflächen, die erst umgegraben wurden, vom Austrocknen gefährdet. Die tieferen und damit feuchten Schichten liegen nun an der Oberfläche, während die trockneren Bereiche sich darunter befinden. Als Ausgleich muss nun mehr gegossen werden. Das heißt, man macht sich Arbeit, um den Schaden auszugleichen, den man mit der falschen Arbeit zuvor erst angerichtet hat.

Gartenpflege ohne Umgraben

Wer sich entscheidet, auf das Umgraben zu verzichten, hat eine Reihe von Alternativen. Damit spart man sich den doch erheblichen Arbeitsaufwand, während man zugleich gute Bedingungen für das Wachstum der Pflanzen schafft.

Die erste Möglichkeit ist eine ordentliche Schicht Mulch. Diese kann aus Herbstlaub, Ernteabfällen, halbreifem Kompost oder Grünschnitt bestehen. Das alles wird über die Beete ausgebracht, wo alles diese schützen und über die Zeit hinweg für ausreichend Nährstoffe sorgen kann.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Gründüngung aus schnell wachsenden Pflanzen. Diese werden sehr zeitig im Jahr ausgesät und noch im Frühjahr, bevor die Samenreife eintritt, abgemäht. Das ersetzt die Mulchschicht und sorgt für ausreichende Nährstoffe und ein aktives Biotop, welches dann die nötige Bodenbeschaffenheit bringt.

Wer es ein wenig kontrollierter mag, kann auch auf ein wasserdurchlässiges Gartenvlies oder eine Gartenfolie zurückgreifen. Über die Beete ausgebracht, schützt es diese ähnlich einer Mulchschicht, während genügend Wasser und Luft in die Erde eindringen können.

Alle drei Methoden, Mulch, Gründüngung und Vlies, verhindern allzu starke Schwankungen in den Temperaturen. Zugleich wird damit das Wachstum von Unkraut eingeschränkt und es gibt kein Verschlammen. Dementsprechend kann jede dieser Methoden ausgewählt werden. Es ist jedoch wichtig, die Schicht auf dem Beet zu entfernen, bevor man mit der ersten Einsaat beginnt. Damit wird verhindert, dass Unkraut sich im Boden ausbreiten kann.

Ist die Mulchschicht, die Gründünung bzw. das Vlies entfernt, muss man dem Boden noch ein wenig Aufmerksamkeit zukommen lassen. Das beginnt mit einem Sauzahn oder einem anderen Kultivator. Dieser lockert den Boden auf. Danach wird ein Grubber oder eine Harke eingesetzt. Damit lassen sich alle Rückstände von eventuell vorhandenem Unkraut entfernen. Danach, rund zwei Wochen vor der eigentlichen Aussaat, kommt reifer Kompost auf das Beet. Dieser muss mit einem Rechen eingearbeitet werden.

Fazit

Es gibt gute Argumente für und gegen das Umgraben. Besonders bei sehr festen Böden, solchen mit einem hohen Ton- oder Lehmanteil, wird man auf keinen Fall darum herumkommen. Ebenso verhält es sich bei stark verwilderten Flächen. Ansonsten kann man jedoch auf das Umgraben verzichten und stattdessen mulchen, mit einer Gründüngung arbeiten oder ein Vlies einsetzen. Man kommt am Ende jedoch nicht ganz darum, sich ein wenig Arbeit zu machen, auch wenn die Alternativen oft einfacher als das Umgraben selbst sind.

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